Neue pastorale Mitarbeiterin

Wir begrüßen als unsere neue pastorale Mitarbeiterin Dipl.theol. MA (Spiritualität) Gudrun Theurer, die am 1. Februar als Nachfolgerin von Elisabeth Wiedemann ihren Dienst in unserer Pfarrei aufgenommen hat. Hier stellt sie sich ausführlich vor:

Das Leben ist voller Überraschungen! Diesen Satz habe ich in meinen 60 Lebensjahren schon oft gesagt. Neugierig bin ich und im Rückblick oft tief berührt davon, wie sich Dinge im Leben gefügt haben.

Mit 12 Jahren saß ich das erste Mal im Gottesdienst auf der Orgelbank. Das Lampenfieber wich in den Jahren einer immer größeren Freude an Musik und Gesang. Dass Musik nicht mein Beruf wurde, verdanke ich meiner Leidenschaft für die Theologie. Bonn und Tübingen waren meine Studienorte. Mit Tübingen bin ich besonders verbunden, denn hier lernte ich meinen Mann kennen, wir machten unsere Examen und bis zur Geburt unserer beiden Söhne war ich als Chorleiterin und Organistin in der Vikarsgemeinde meines Mannes (Tübingen-Derendingen) tätig. Als Theologin sammelte ich meine ersten Erfahrungen in der Altenheimseelsorge.

1997-2012 lebten wir im Schwarzwald. Wer mich kennt weiß, dass mich drei Dinge hier sehr geprägt haben, die bis heute – neben manch anderen Erfahrungen – wie ein roter Faden in meinem Leben geblieben sind.

Zum einen war es weiterhin die Musik; immer wieder saß ich an der Orgel und leitete in unserer ersten Gemeinde einen munteren Kinderchor.

Das Thema Sterbebegleitung trat dann hinzu. Im ländlichen Raum, in dem wir lebten, war es schwierig, wenn Familien einen lieben Menschen oft über Jahre pflegen und am Lebensende beistehen wollten. Hier war das Ehrenamt nötig, um Angehörige zu entlasten. So machte ich eine Ausbildung zur Palliative-Care-Koordinatorin und Trauerbegleiterin, baute in unserer Region eine Hospizgruppe auf und war jahrelang tätig in der Ausbildung Ehrenamtlicher und in der landkreisweiten Begleitung von Hospizgruppen. Als wir durch unserer Konversion 2012 nach Augsburg kamen, begann ich im St. Vinzenz-Hospiz zu arbeiten und wechselte 2021 in den Bereich der Alten- und Altenheimseelsorge in Haunstetten, um wieder mehr im Aspekt der Lebensbegleitung zu arbeiten.

Immer war es aber auch die Theologie, die mich herausforderte und beschäftigte. Seelsorge, Trauerbegleitung und die Leitung verschiedener Gemeindegruppen wurden meine Schwerpunkte. Sehr engagiert war ich auch in der Frauenarbeit unserer Landeskirche. Aber auch die Arbeit mit Schülern einer Altenpflegeschule, die mich lehrten in Alltagssprache und mit konkretem Lebensbezug über Glauben zu sprechen, prägte mich sehr. Das war eine Herausforderung, für die ich bis heute dankbar bin. Vielleicht liegt darin auch die Motivation, dass ich 2016-19 an der Augsburger Uni nochmal ein Studium begonnen und mit dem Master in Spiritualität abgeschlossen habe. Hier hatte ich die Möglichkeit, verschiedene Zugänge zum Glauben über Kunst, Literatur und den tiefen Reichtum der Kirchengeschichte zu lernen.

Seit wir nun in Diedorf sind, merke ich, wie sich vieles, was mein Leben bisher geprägt hatte, in die tägliche Arbeit hier einfügt bzw. mir zuwächst. Zuerst war es das Orgelspiel, dann ergab sich mehr und mehr die seelsorgerliche Begleitung. Seit 1. Februar bin ich mit der Hälfte meiner Arbeitsstunden in Diedorf. Bisher war ich aktiv im Besuchsdienst, jetzt kommt der Seniorenkreis dazu. Die musikalische Arbeit mit Kindern darf ich nun im Kinderchor und in meiner Mitarbeit in der Kita wieder einbringen.

Gemeinsam und generationenübergreifend unsere Freude am Glauben zu leben, ist mir ein wichtiges Anliegen, das Sie immer wieder spüren werden. Ich möchte mich dabei mit Ihnen auf den Weg machen. Glaube ist vielfältig erfahrbar und ich möchte mit Ihnen herausfinden, welche Angebote wir als Pfarrei einander machen können und wo ich hilfreich unterstützen kann.

Was ist dabei mein Motto? Ich möchte eines nennen, das Sie als Überschrift bei meinem geistlichen Angebot zur Fastenzeit 2024 finden: „Du bist der geliebte Mensch!“

In diesem Sinn möchte ich meine Arbeit beginnen: Wir sind von Gott geliebte Menschen, unterwegs im Glauben, beflügelt von Hoffnung und geborgen in den Stürmen des Lebens.

Ich freue mich auf die Zeit mit Ihnen/Euch,

Gudrun Theurer

 

02.02.2024